Leserbriefe AUS HALVER UND SCHALKSMÜHLE



 Renate Sikora

 1. Vorsitzende der Windvernunft Halver-Schalksmühle

 

Die Politik lässt sich in großen Teilen bislang von den Fakten nicht überzeugen.

Der Einfluss der Lobbyisten auf die Politik sorgt auch weiterhin dafür, dass der Strom immer teurer und die Energieversorgung immer unsicherer wird. Der Netzausbau kommt nicht voran und wir werden oft gefragt, was die Energie der Zukunft sein werde. Wir antworten dann, dass auch wir es nicht wissen.

Wir glauben, wie auch viele Fachleute, dass es auf absehbare Zeit nicht die eine Energie geben wird, sondern viele individuelle Lösungen, speziell auf jeden Bedarf zugeschnitten. 

Die Energiepolitik der vergangenen Jahrzehnte, hat aufgrund der schon als unanständig zu bezeichnende Subventionierung der EE bis 2017 dafür gesorgt, dass Projektierer und Flächenverpächter unglaubliche Summen abgeschöpft haben, die uns für die Forschung verloren gingen. 

Genau dieser Umstand rächt sich jetzt. Ob dieser Rückstand jemals aufgeholt werden kann, ist fraglich. 

Wir stecken in einer Sackgasse. Die Politik muss die Strategie für die Energiewende auf auf Fakten basiert aufstellen, was von Wirtschaftsverbänden und dem Sachverständigenrat der Bundesregierung schon seit langem gefordert wird.

Allerdings dürfte das schwierig werden, denn die Wahrheit über die "Energiewende" würde Wählerstimmen kosten. Das Risiko dürfte sie nicht eingehen.

Der Historiker Arnulf Baring äußerte im Focus 2/2013 S. 32: "Die öffentliche Verlogenheit hat ein Ausmaß erreicht, dass die Behandlung realer Probleme unmöglich macht. - Wer nichts weiß, muss viel glauben."

 

 


Ludger S.

aus Kierspe

 

Windenergieanlagen sind verknüpft mit Verschandelung der Landschaft, hohen Investitionen in bundesweite Netze, gewaltigen Eingriffen in den Wald für benötigte Flächen und Wege. Auf allen Ebenen sind Gebühren und Steuern zu zahlen, und Folgen für die Verringerung des CO2 Ausstoßes sind nicht zu erkennen.

 

Eine naheliegende Alternative ist es, die Gebäudehüllflächen von Kunstbauten mit Kollektoren auszustatten und deren erzeugte thermische und elektrische Energie direkt vor Ort zu nutzen. Das bedeutet nämlich Entlastung vorhandener Netze, Wegfall von Gebühren und Steuern,

keine Verschandelung unberührter Landschaften und kein Verbrauch zusätzlicher Flächen. Inzwischen werden sogar günstige, einfache, kleine Photovoltaik-Anlagen für den Balkon angeboten. Die weitestgehende Nutzung vorhandener Gebäudefläche stellt mit Abstand die vorteilhafteste und sofort umsetzbare Lösung dar. Nahezu jeder Mieter oder Wohnungseigentümer kann sofort handeln.

 

Es ist klug und sinnvoll, vor der Realisierung Kosten, Nutzen, haftungs- und steuerliche Zusammenhänge genau abzuschätzen. An dieser Stelle ist der Bedarf an unabhängiger, seriöser Information am höchsten. Der Grundzusammenhang von Energieeinsparung und Enerigeerzeugung am Gebäude ist jedenfalls 

so wirksam und attraktiv, dass ihm deutlich mehr Aufmerksamkeit und thematische Vertiefung zusteht, weil er bürgernah und direkt mit geringstem Verbrauch an Landschaft und Geld verwirklicht werden kann. Beispiele, wie solche Gebäude aussehen und architektonisch wirken, findet man als Bild im Netz.

 

Insgesamt plädiere ich für mehr unabhängige technische Aufklärung, Verbreitung, Vertiefung und Anwendung von relevantem technischen Wissen. Auf diese Weise können Individuen und Gruppen Lösungen vorschlagen und sogar unabhängig von Lobbyinteressen realisieren, und müssen nicht nur Forderungen in den öffentlichen Raum hängen.

 

Die Fähigkeit, Lösungen zu entwickeln, ist tief in der Bevölkerung Südwestfalens verankert. 

Mit diesem Pfund sollten wir wuchern!

Was fehlt, sind Beispiele und transparente Informationen dazu.